Kreislaufwirtschaft und Recycling – Wege zu einer Welt, die ewig währt? 

Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft sind untrennbar miteinander verbunden.

Was bedeutet Nachhaltigkeit für Unternehmen? Kurz gesagt: die Notwendigkeit des Gleichgewichts zwischen ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Interessen. Auch wenn Nachhaltigkeit hochkomplex ist, kann sie durch klare Prinzipien wie das der Zirkularität erreicht werden. Durch die Schaffung und Teilnahme an Kreislaufwirtschaften können Unternehmen nicht nur ihre eigene Nachhaltigkeit steigern, sondern tragen auch zur Schaffung einer besseren Welt für uns alle bei. Aber wie sehen solche Kreisläufe genau aus?

„Unser derzeitiges Konsumniveau übersteigt die Kapazität unseres Planeten“, betont Juha Erkkilä, VP, Group Sustainability bei Outokumpu.

Aber was ist dann die Alternative? Um zu verstehen, welche Richtung wir einschlagen müssen, sollten wir auf unseren bisherigen Weg zurückschauen.

Die meisten traditionellen Geschäfts- und Konsummodelle sind linear: Ressourcen werden genutzt und danach entsorgt, gelegentlich umschrieben als „Cradle-to-Grave“ oder „Take, make, waste“ Prinzip – zu Deutsch „von der Wiege zum Grab“ bzw. „nehmen, machen, wegwerfen“. Im Gegensatz dazu bauen zirkuläre Systeme stark auf Wiederverwertung, wo gebrauchte Produkte wieder in ihre Rohstoffe zurückgeführt und diese dann für neue Zwecke genutzt werden, auch bekannt als „Cradle-to-Cradle“ Ansatz – also „von der Wiege zur Wiege“.

„Für viele von uns gehören Recycling und die Nutzung recyclingfähiger Produkte längst zum Alltag. Um den Verbrauchern nachhaltigere Alternativen anzubieten, müssen Unternehmen so viel wie möglich wiederverwenden und -verwerten, indem sie ihre Ressourcen und Rohstoffe effizienter einsetzen. Doch es ist noch ein langer Weg mit vielen Hindernissen, bis wir den Grad von Kreislaufwirtschaft erreichen, den dauerhafte Nachhaltigkeit erfordert“, betont Erkkilä.

Einige der größten technischen Herausforderungen bestehen darin, die Wiederverwertung zusätzlicher Materialarten zu lernen und die allgemeine Verfügbarkeit von recycelten Rohstoffen zu erhöhen. Hinzu kommen logistische Herausforderungen im Zusammenhang mit der Bereitstellung einer leistungsfähigen Abfallwirtschafts- und Recyclinginfrastruktur auf der ganzen Welt und der Anpassung der Lieferketten an die Anforderungen einer stärker zirkulären Wirtschaft. Und schließlich sind wir Menschen gefordert, unsere kollektiven Konsumgewohnheiten zu ändern.

Recycling und Kreislaufwirtschaft erfordern auch die Erwägung, Güter zu produzieren, die eine lange Lebensdauer haben. Die Welt braucht nicht mehr Dinge, sondern haltbarere. Im Idealfall werden aus den langlebigen Komponenten schließlich mit minimaler Primärproduktion neue Güter mit noch längerer Lebensdauer, und dann arbeiten wir daran, die Menge an Ressourcen zu reduzieren, die wir für unser Auskommen benötigen.

Wenn wir diese Herausforderungen eine nach der anderen bewältigen, nähern wir uns einer Welt, die trotz ihrer begrenzten Ressourcen – zumindest theoretisch – ewig währt. Natürlich erfordert die Entwicklung dieser Lösungen Zeit und Investitionen. Grundlegender sind jedoch die Risikobereitschaft und ein starkes Bekenntnis zur Nachhaltigkeit seitens der wichtigen Interessengruppen, die den Weg weisen können.

„Ein schnellerer Weg zur Kreislaufwirtschaft ist unerlässlich, damit wir Materialien immer wieder aufs Neue nutzen und eine nachhaltigere Umwelt für uns selbst, unsere Kinder und Enkelkinder schaffen können“, sagt Erkkilä.



Unsere kühne Vision: ein wirklich zirkuläres, abfallfreies Modell der Edelstahlwirtschaft

Als weltweit führender Produzent von nachhaltigem Edelstahl hat Outokumpu die Verantwortung, sich mit Mut und Engagement zur Kreislaufwirtschaft zu bekennen. Seine Eigenschaften machen Edelstahl zu einem Grundelement unserer bebauten Umgebung und somit zu einem der Hauptgüter der globalen Wirtschaft. Aus diesem Grund muss sich die Edelstahlindustrie nicht nur für Dekarbonisierung einsetzen, sondern sich auch beim Streben nach Zirkularität an vorderster Front positionieren.

Glücklicherweise ist Edelstahl für diesen Zweck wie geschaffen. Er ist nicht nur zu 100 Prozent recyclingfähig, sondern auch fast vollständig aus Recyclingmaterial herstellbar und somit ein Material mit unbegrenzter Lebensdauer. Dasselbe Stück Edelstahl kann im Laufe der Jahrzehnte – oder sogar Jahrhunderte – eine Metamorphose von beispielsweise einem Stück Rohrleitung über ein Fassadenbauteil, ein medizinisches Instrument und ein Küchengerät bis hin zu einer künstlerischen Installation durchlaufen.

Schon jetzt recycelt Outokumpu jährlich rund 2,5 Millionen Tonnen Metall – das entspricht 250 Eiffeltürmen. Mehr als die Hälfte davon wird im Werk Tornio in Nordfinnland verarbeitet, dem größten Materialrecyclingzentrum in ganz Europa. Mit einem Recyclinganteil von durchschnittlich 94 Prozent (2022) ist der Konzern weltweit führend. Hinzu kommen die konkurrenzlos emissionsarme Ferrochrom-Produktion und die Nutzung von kohlenstoffarm erzeugtem Strom. Als Resultat dieser drei Faktoren ist der CO2-Fußabdruck des Unternehmens um 70 Prozent geringer als der globale Branchendurchschnitt*. In Mengen ausgedrückt bedeutet dies, dass bei der jährlichen Produktion von Outokumpu gemessen am Mittelwert der Stahlindustrie über 10 Millionen Tonnen weniger CO2 freigesetzt werden.

Erkkilä blickt in die Zukunft: „Stahl-zu-Stahl ist nicht die einzige Form zirkulärer Wirtschaft, zu der Outokumpu die Stahlbranche ermutigen möchte. Unsere weitreichendere Vision umfasst auch Maßstäbe für Recycling und Wiederverwendung von Stahlproduktionsabfällen wie Schlacke, Sand, Staub und Klärschlamm. Dies verlangt innovative Ansätze in Bezug auf Produktentwicklung, Materialrückgewinnung und die Reorganisation der Wertschöpfungskette mit dem Ziel, die Edelstahlproduktion als lückenlosen Kreislauf ohne Abfälle zu gestalten.“

Die Endnutzer von Edelstahlprodukten sind offensichtlich bereit, die Industrie bei diesem Schritt zu unterstützen. Kommerzielle Käufer suchen zunehmend nach Möglichkeiten, im Einklang mit ESG- und Nachhaltigkeitsnormen ihren eigenen CO2-Fußabdruck zu reduzieren, während Umfragen zufolge gleichzeitig die Bereitschaft der Endverbraucher wächst, zur Kreislaufwirtschaft beizutragen. Es besteht somit keinerlei Interessenkonflikt.

Outokumpu ist davon überzeugt, dass mutige Innovationen, progressives Denken und sinnvolle Zusammenarbeit uns ans Ziel bringen – und eine zirkuläre Edelstahlwirtschaft möglich machen.

Schon jetzt recycelt Outokumpu jährlich rund 2,5 Millionen Tonnen Metall – das entspricht 250 Eiffeltürmen.


*) Durchschnittlicher CO2-Fußabdruck von Outokumpu: 1,7 Tonnen pro Tonne Rohstahl; globaler Durchschnittswert: 6,1 Tonnen pro Tonne Rohstahl